Test Pro Gimbal System DJI RS4 Pro und LiDAR: Bestes AF/Tracking (inkl. Stabilisierung) für Cine-Setups?

Pro Gimbal System DJI RS4 Pro und LiDAR: Bestes AF/Tracking (inkl. Stabilisierung) für Cine-Setups?

Wir hatten Gelegenheit den neuen DJI RS4 Pro Gimbal im Verbund mit DJIs LiDAR System zu testen und waren vor allem an der Autofokus- und Tracking Performance im Cine-Setup mit manuellem Cine-Objektiv interessiert. Wie gut arbeitet also das LiDAR-gestützte AF und Tracking System am RS4 Pro und für wen lohnt sich das neue DJI-System …?

// 16:02 Mo, 6. Mai 2024von

Wir hatten Gelegenheit den neuen DJI RS4 Pro Gimbal im Verbund mit DJIs LiDAR System zu testen und waren vor allem an der Autofokus- und Tracking Performance im Cine-Setup mit manuellem Cine-Objektiv interessiert. Wie gut arbeitet also das LiDAR-gestützte AF und Tracking System am RS4 Pro und für wen lohnt sich das neue DJI-System …?



Vorab unser Test-Clip mit Caro, bei dem neben dem neuen DJI RS4 Pro, die DJI Focus Pro Lidar-Einheit, der DJI-Fokus Pro Motor, die Panasonic S1H und das Zeiss CP.2 35mm zum Einsatz kamen:




Mit der 35mm Cine-Optik haben wir ausschließlich komplett offen mit T2.1 gefilmt, um mit der knappen Schärfentiefe die Qualität des AF besser beurteilen zu können. Um Zeit beim Aufbau zu sparen, haben wir auf ein Kompendium inkl. ND-Einschubfilter verzichtet und stattdessen höher „geshuttert“. (Zwar auf YouTube mittlerweile vielfach gängige Praxis – aber hier der Vollständigkeit halber erwähnt).




DJI RS4 Pro + Lidar Setup / Tips

Wer bereits mit dem Setup des Vorgängers RS3 Pro und der DJI LiDAR Einheit vertraut ist, dürfte bei der RS4 Pro Version kaum Probleme haben. Hier nochmal die wichtigsten Setup-Punkte mit dazugehörigen Tips von uns kurz genannt:


Pro Gimbal System DJI RS4 Pro und LiDAR: Bestes AF/Tracking (inkl. Stabilisierung) für Cine-Setups? : DJIRS4ProLidar

Achtet bei der Montage der LiDAR-Einheit, dass sich diese in der Mitte der Objektiv-/Kamerachse befindet. Bei der Montage am Blitzschuh einer DSLM sollte das stets automatisch der Fall sein.


Pro Gimbal System DJI RS4 Pro und LiDAR: Bestes AF/Tracking (inkl. Stabilisierung) für Cine-Setups? : DJILidaR



Bei Box-Kameras muss speziell darauf geachtet werden – ansonsten passen kamera- und Gimbal-/LiDAR Monitorbild nicht zusammen.



Wer Kamerafunktionen wie bsp. REC Start/Stop u.a. via Gimbal-Controls steuern möchte, sollte vorab die Kompatibilitätsliste von DJI für Ronin checken. Wir waren mit der Panasonic S1H unterwegs und konnten problemlos die Aufnahme via Rec-Button am RS4 Pro starten und stoppen.


Pro Gimbal System DJI RS4 Pro und LiDAR: Bestes AF/Tracking (inkl. Stabilisierung) für Cine-Setups? : RS4Pro

Hierfür haben wir den hinteren USB-C Port des RS4 Pro genutzt. Bei der S1H muss hierfür beim Hochfahren des Systems das USB-Tethering aktiviert werden. Für wichtige Gimbal-Shots würden wir zuvor stets eine Gesamtprüfung des Systems inkl. mehrfachem Hoch- und Runterfahren empfehlen. Bei unseren Tests ist die S1H zwei mal eingefroren und wir mussten den Akku rausnehmen, Da dies zuvor noch nicht passiert ist, sehen wir hier DJI in der Verantwortung …



Für größere Kameras reicht der Standard-Akku der RS4 Pro nicht aus, um im laufenden Betrieb auch den Kameraakku zu laden. Dieser wird bei der von uns genutzten S1H erst geladen, wenn die Kamera ausgeschaltet ist – dies gilt es im Hinterkopf bei langen Laufzeiten zu behalten. Wer extra-lange Betriebszeiten benötigt, findet beim DJI auch den optionalen RS BG70 Griff mit Hochleistungsakku, dessen USB-C Schnittstelle bis zu 18 Watt liefert und der den RS4 PRO bis zu 29 Stunden im Betrieb halten soll.


 Ronin und RS BG70 Griff
Ronin und RS BG70 Griff

Insgesamt haben wir für unser Setup drei USB-C Kabel benötigt, die alle mit dem RS4 Pro verbunden wurden: LiDAR zu RS4 Pro, Panasonic S1H zu RS4 Pro und DJI Focus Motor Pro zu RS4 Pro. Je nach Größe des Setups müssen unterschiedliche lange USB-C Kabel genutzt werden. Für unser S1H-System mit vergleichsweise kompakt bauenden Zeiss CP.2 35mm haben die mitgelieferten USB-C Kabel gerade so knapp von der Länge ausgereicht. Hier würden wir standardmäßig gerne auch einen Satz längerer Kabel sehen.


 DJI RS4 Pro + LiDAR Setup beim slashCam Testdreh
DJI RS4 Pro + LiDAR Setup beim slashCam Testdreh

Für die Montage des im Lieferumfangs der DJI RS 4 Pro Combo Paktes enthaltenen Focus Pro Motors haben wir das ebenfalls mitgelieferte Rod-Befestigungsset inkl. Basisplatte genutzt. Für unseren schnellen Aufbau haben wir hierbei auf die Montage einer Stativstütze (ebenfalls im Lieferumfang enthalten) verzichtet. Für längere Drehs würden wir eine entsprechende Montage allerdings auf jeden Fall empfehlen – vor allem bei Setups wie unserem, bei dem man mit Objektivadapter (der von uns sehr geschätzte Sigma MC-21) und (in der Regel) schwergängigerem, manuellen Cine-Glas unterwegs ist.





In diesen Zusammenhang gut gefallen hat uns das ausreichende Drehmoment des DJI Focus Motor Pro.


Pro Gimbal System DJI RS4 Pro und LiDAR: Bestes AF/Tracking (inkl. Stabilisierung) für Cine-Setups? : DJIFocusPro

Das ist leider keine Selbstverständlichkeit weil gerade auch bei günstigeren Herstellern aus Fernost bei Fokusmotoren gerne auch mal ein Drehmoment abrufbar ist, das für AF-Objektive reicht – für manuelle Cine-Objektive jedoch nicht.



Ebenfalls neu ist der sog. „Placement-Guide“ für die Kameraplatte, mit der sich der Abstand zwischen Kamergehäuserand und Stativgewinde festlegen lässt, und der einen willkommenen Schutz gegen Verdrehung der Kamera mitbringt.


Pro Gimbal System DJI RS4 Pro und LiDAR: Bestes AF/Tracking (inkl. Stabilisierung) für Cine-Setups? : DJIBaseplate

Hier war allerdings die Kante der Platte bei der S1H etwas zu niedrig, um einen zusätzlichen Verdrehschutz zu bieten. Für Box-Kameras mit scharfkantigerem, eckigem Gehäuse vermutlich besser geeignet als für DSLMs. Wir empfehlen bei DSLMs auf einen besonders festen Sitz der DJI Kameraplatte zu achten.



Hat man Kamera, Objektiv, Fokus Motor und LiDAR montiert und mit dem RS4 Pro verbunden, stehen als nächstes Kalibrierungsschritte an. Hierbei wird in zwei Schritten der Fokus-Motor auf die Endanschläge des Objektives sowie das LiDAR auf das jeweilige Objektiv und die Motiventfernung kalibriert. Wichtig bei der LidAR Kalibrierung ist der Abstand des LidAR-Linsensystems zur Sensorfläche der Kamera. Diese gilt es möglichst genau auszumessen und bei der Kalibrierung des LiDAR zusammen mit der jeweiligen Brennweite mit anzugeben. Das DJI LiDAR-System kann die Kalibrierungsdaten von bis zu drei Objektiven speichern, die sich über drei Tasten auf der Rückseite der LiDAR Einheit schnell abrufen lassen.



Wichtig für das reibungslose Zusammenspiel der einzelnen DJI-Komponenten: RS4Pro Gimbal, Fokus Motor Pro und LiDar ist alle Komponenten auf aktuellen Firmwares zu haben. Wer am Rechner die Komponenten updaten will, muss die DJI Ronin Assistant 2 App installieren (LiDAR und Ronin lassen sich so updaten), muss dafür jedoch auch Commandline-Tools für die Installation zulassen, was bei uns stets Bauchschmerzen in Sachen Sicherheit und Datenschutz auslöst. Hier würden wir uns von DJI mehr Gespür in Sachen Transparenz bzw. weniger komplexe Installationsroutinen (wie bei anderen Herstellern) wünschen. In Zeiten, wo über TikTok und Drohnen-Verbote nachgedacht wird, lässt sich beim Thema Installation viel Vertrauen gewinnen oder auch verspielen: DJI gewinnt hier unserer Ansicht nach aktuell eher nicht an Vertrauen. Soweit ein kleiner Diskurs in Sachen Installationsroutinen und Datenschutz.



Nach erfolgter Kalibrierung und Firmware-Installation ist unser RS4 PRO – S1H System einsatzbereit. Das Gesamtgewicht kommt aktuell auf ca. 4.3 kg. Zwingend notwendig erachten wir hierbei die Montage des Zusatz-Handles der einen ergonomisch sinnvollen Zwei-Hand-Betrieb des RS4 Pro ermöglicht.


wir empfehlen mindestens einen zweiten Handle für einen erfonomisch sinnvollen Betrieb des RS4 Pro inkl. LiDAR
wir empfehlen mindestens einen zweiten Handle für einen erfonomisch sinnvollen Betrieb des RS4 Pro inkl. LiDAR



Wer längere Drehzeiten einplant, sollte auf jeden Fall über ein Easyrig nachdenken, da wir uns hier in Gewichtsklassen bewegen, die zusätzlichen Handling-Support notwendig machen. Hier sehen wir zugleich jedoch auch die Stärke und das Hauptanwendungsgebiet des DJI Ronin RS4 Pro: Wer ein Kamerasystem mit manuellen Cine-Objektiven, Fokus-, Zoom- und Blendenmotoren (und ggf. noch weiterem Zubehör) betreiben möchte, ist beim RS4 Pro genau richtig. Wer hingegen vor allem DSLM-Systeme mit AF-Objektiven nutzen will, dürfte in den kleineren Gimbalklassen passendere, Einhand-Systeme finden.



Soweit unsere Erfahrungen mit dem Setup des DJI Ronin RS4 Pro inklusive LiDR Systems mit der Panasonic S1H.



Wie gut also sind jetzt Stabilisierung, Autofokus und Tracking in der Praxis …?




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